Schilddrüsenchirurgie

Schilddrüsenchirurgie

Praxis Dr. med. Dr.-medic (Univ. Cluj)        
Gheorghe Tonndorf
Tel. 040-512086930

Die Struma-Op. stellt die 4. häufigste Operation der Allgemein-und Bauchchirurgie dar (ca. 102.000 Operationen/Jahr in Deutschland).

Op-Indikationen bei benignen Schilddrüsenerkrankungen:

    Struma 3. Grades (sichtbar mit Atem- oder Schluckbeschwerden)
    Kalte Knoten über 1 cm Durchmesser
    Struma mit fokaler oder diffuser Überfunktion
    Morbus Basedow (Autoimmunkrankheit mit Überfunktion)

Theodor Kocher
Modernisierung der Schilddrüsenchirurgie

I. Die konventionelle Technik
Die Schilddrüse wird normalerweise durch einen suprajugulären Halsschnitt von ca. 6-10 cm operiert.
Seit Beginn der Schilddrüsenchirurgie in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es keine wesentlichen Neuerungen im Bezug auf den chirurgischen Zugang. Dieser Halsschnitt, nach dem Chirurgen Theodor Kocher als „Kocherscher Kragenschnitt“ benannt, bedeutet für den Chirurgen einen guten und sicheren Zugang zur Schilddrüse, für den Patienten jedoch eine gut sichtbare „Narbe fürs Leben“.

Zwei technische Probleme müssen berücksichtigt werden:
    Erhalt der Nebenschilddrüsen
    Identifikation und Schonung des N. recurrens


Dementschprechend wurden technische Innovationen eingeführt:
    Operieren mit Lupenbrille mit einer Vergrößerung von 2-2,5x.
    Das intraoperative Neuromonitoring des N. recurrens
    Minimal invasive Operationsverfahren.

Bei der konventionellen Methode kann man die Wundlänge, abhängig von der Größe des Schilddrüsenprozesses, bis maximal auf 4 cm reduzieren (OMIT "open minimal incision Thyreoidektomie").
Kosmetische Aspekte der Schilddrüsenoperation

Kopf und Hals können lassen sich nicht komplett mit Kleidung bedecken. Häufig werden junge Frauen (30-45 Jahre) an der Schilddrüse operiert, bei denen der ästhetische Aspekt der Narbe eine große Rolle spielt.

In den letzten Jahren wurden, durch die Anpassung der Wundlänge an die Größe des zu operierenden Schilddrüsenprozesses oder durch die Positionierung der Narbe in kosmetisch günstigeren Regionen, bessere ästhetische Ergebnisse erreicht.

II. Die minimal invasive Schilddrüsenchirurgie mit zervikaler Wunde
Der Begriff „minimalinvasiv“ bezieht sich dabei auf die Reduzierung der Wundlänge auf ca. 3 cm sowie des Operationstraumas durch die Benutzung eines mikrochirurgischen Instrumentariums. Für die Visualisierung des oberen Schilddrüsenpols ist die Videotechnik notwendig. Mit anderen Worten wird die Technik als „minimalinvasiv videoassistiert“ oder MIVAT definiert (z.B. minimalinvasive videoassistierte Thyreoidektomie).

Von dieser Methode profitieren besonders junge Patientinnen mit kleinen knotigen Schilddrüsenveränderungen. Außer einer schnelleren Genesung steht die Ästhetik mit kleinen Narben im Vordergrund.
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