Blog "Chirurgie aus Leidenschaft, Kompetenz durch Erfahrung"

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Chirurgie aus Leidenschaft,
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04/2020

Die Ursachen der Schilddrüsenerkrankungen

Die Ursache der Schilddrüsenerkrankungen ist der Jodmangel im Grundwasser. Durch das Tauen der Gletscher der letzten Eiszeit vor ca. 20.000 Jahren wurde das Jod aus der Erde Zentraleuropas komplett herausgespült. In Folge dessen nimmt der deutsche Bürger im Durchschnitt täglich nur 70 Mikrogramm Jod, bei einem Bedarf von 150-300 Mikrogramm, zu sich. Daher entsteht ein chronisches Joddefizit, welches die o.g. Schilddrüsenveränderungen begünstigt.

Dem Jodmangel wurde in den letzten 10 Jahren erfolgreich mit einer Jodierung von Speisesalz begegnet. Davon profitieren die Kinder sowie Jugendlichen, bei denen die Strumahäufigkeit (Struma bedeutet eine allgemeine Vergrösserung der Schilddrüse) auf 4-9% reduziert werden konnte.

Im Gegensatz zu den Kindern/Jugendlichen, hat die Papillon-Studie 2004, die größte deutsche epidemiologische Studie über sonographische Veränderungen der Schilddrüse, bei 33% der deutschen Bevölkerung (20 Mio.) asymptomatische Schilddrüsenveränderungen (zum Beispiel Struma diffusa oder nodosa) gezeigt.

Eine Knotenstruma oder knotige Veränderungen in einer normal großen Schilddrüse fanden sich bei 23% der Bevölkerung (bei Frauen 27%, bei Männer 20%). Bei Frauen über 46 Jahre steigt die Inzidenz (Häufigkeit) eines Schilddrüsenprozesses auf 47% (davon 40% knotige Veränderungen).

In den Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (Hashimotothyreoiditis, Morbus Basedow) haben die Umweltfaktoren oder eine familiäre Neigung eine große Rolle.

05/2020

Kosmetische Aspekte der Schilddrüsenoperation

Kopf und Hals können lassen sich nicht komplett mit Kleidung bedecken. Häufig werden junge Frauen (30-45 Jahre) an der Schilddrüse operiert, bei denen der ästhetische Aspekt der Narbe eine große Rolle spielt.

In den letzten Jahren wurden, durch die Anpassung der Wundlänge an die Größe des zu operierenden Schilddrüsenprozesses oder durch die Positionierung der Narbe in kosmetisch günstigeren Regionen, bessere ästhetische Ergebnisse erreicht.

Bei der konventionellen Methode kann man die Wundlänge, abhängig von der Größe des Schilddrüsenprozesses, bis maximal auf 4 cm reduzieren (OMIT "open minimal incision Thyreoidektomie").

Die minimalinvasive videoassistierte Thyreoidektomie oder MIVAT erlaubt eine weitere Reduktion der Wundlänge auf 3 cm.
Von dieser Methode profitieren besonders junge Patientinnen mit kleinen knotigen Schilddrüsenveränderungen einseitig. Außer einer schnelleren Genesung steht die Ästhetik mit kleinen Narben im Vordergrund.


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